Julia Heine
·
11. Juli 2022

MADiSON - Horror, der unter die Haut geht

SPOILER WARNUNG: Hier gibt es Insights!

MADiSON - so heißt das erste und bisher einzige Spiel vom Entwicklerstudio Bloodious Games. Es handelt sich dabei um ein Psycho-Horror-Spiel, bei dem wir in der First Person Perspektive durch ein scheinbar verlassenes altes Haus laufen und nach und nach schreckliche Geschichten aufdecken. Wir haben das Spiel mit dem Feelbelt getestet, der alles was, im Spiel passiert, durch haptisches Feedback direkt auf unseren Körper überträgt. Wenn schon Horror, dann bitte richtig!

Schreckliches Erwachen

Wir spielen einen jungen Mann namens Luca, der mit blutverschmierten Händen in einem dunklen Raum aufwacht. Jemand hämmert gegen die verschlossene Tür. Auf der anderen Seite ist scheinbar Lucas Vater, der nicht so klingt, als würde er uns gleich mit einer Umarmung begrüßen wollen.

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In MADiSON spielen wir Luca, der mit blutigen Händen aufwacht. (Quelle: BLOODIOUS GAMES LLC)

Wir suchen also einen Weg nach draußen, der möglichst nicht zum Vater führt. Hier wird uns gleich ein Grundelement des Spiels beigebracht: Rätsel lösen. Es gibt einen Ausgang, der mit Brettern verbarrikadiert wurde. Wir finden unter dem Sofa jedoch einen kleinen Türknauf, den wir an einer Art Wandschrank anbringen können. Damit öffnen wir den Schrank und finden einen Hammer, mit dem wir die Bretter entfernen und so entkommen können. Doch das war erst der Anfang.

Wir finden uns nun im Flur eines alten Hauses wieder. Luca erkennt, dass es das Haus seiner Großeltern ist. Doch einiges stimmt hier nicht. Die Türen sind mit merkwürdigen Symbolen versehen und verschlossen. Plötzlich taucht einfach eine Standuhr auf und ist kurze Zeit später wieder verschwunden. Für uns ist klar, dass wir einfach nur schnell hier raus wollen. Und das bezieht sich nicht nur auf Luca, sondern auch auf uns. Denn jetzt wird es so richtig gruselig. Im Hintergrund von MADiSON hören wir konstant unbehagliche Musik, die dank Feelbelt das unwohle Gefühl verstärkt, nicht allein im Haus zu sein.

Ständig hören wir in anderen Räumen Geräusche. Türen und Schränke knarren. Es fallen Gegenstände um. Irgendwo quietscht etwas. Das ist alles andere als ein gemütliches Gameplay.

Dunkle Geheimnisse

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In MADiSON spielt die Kamera eine entscheidende Rolle. (Screenshot aus dem Feelbelt-Test)

Wir entdecken ein "Geschenk", das für uns vorbereitet wurde: Eine Sofortbildkamera - die noch zu einem essentiellen Teil des Spiels wird. Mit diesem guten Stück können wir:

  • Dinge wie Zahlen oder Symbole auf Fotos sehen, die mit dem bloßen Auge für uns nicht erkennbar sind
  • Personen auf den Fotos entdecken, die uns den Weg weisen
  • gewisse Dinge direkt durch das Abdrücken des Auslösers auslösen

Auf dem Weg durch das Haus lüften wir einige Geheimnisse, haben jedoch auch nach zwei Stunden Spielzeit noch nicht das Gefühl, wirklich verstanden zu haben, was genau hier vor sich geht. 

Reale und übernatürliche Gefahr in MADiSON?

Wir finden eine Reihe von ausgeschnittenen Zeitungsartikeln, laut denen eine 43-jährige Frau namens Madison vier Menschen getötet und verstümmelt haben soll. Die Polizei fand die Leichenteile scheinbar im Keller von Madison. Sie selbst ist laut der Artikel von einem Polizisten erschossen worden.

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Die Kamera hilt uns, Rätsel zu lösen und deckt bspw. Symbole auf. (Screenshot aus dem Feelbelt-Test)

Warum genau Lucas Großvater die Ausschnitte gesammelt hat, ist zunächst unklar. Und das Rätsel wird immer größer. So finden wir heraus, dass Lucas Großmutter wohl innerhalb weniger Monate ihr Augenlicht verlor und sie während dieser Zeit, fest davon überzeugt war, dass noch jemand im Haus ist. Sie hörte nachts Geräusche, wie zum Beispiel ein Atmen und immer wieder sind Gegenstände verschwunden, die woanders wieder auftauchten.

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Der Brunnen in MADiSON offenbart Schreckliches. (Screenshot aus dem Feelbelt Test)

Durch Kassettenaufnahmen erfahren wir noch etwas über Dämonen: Einige Wesen kehren wohl nach ihrem Tod zurück, um unerledigte Aufgaben abzuschließen. Es lässt sich also immer mehr erkennen, in welche Richtung das alles geht. Und die übernatürliche Gefahr macht sich zunehmend im Spiel bemerkbar.

Auf dem Weg durch das Haus gelangen wir in den Keller. Dort finden wir etwas sehr Unerwartetes vor: einen Brunnen. Auf dem Grund dieses Brunnens können wir wie in einer Retrospektive miterleben, wie die Polizei die Leichenteile in Madisons Keller gefunden hat.

Natürlich wird das alles von Jumpscares begleitet, die - obwohl man schon  damit rechnet - immer wieder überraschend kommen und mit dem Feelbelt besonders intensiv wirken. Denn durch das Haptic Feedback 2.0 spüren wir das ganze Geschehen auch noch anstatt es nur zu hören und zu sehen.

Madison hat neben den zahlreichen Jumpscares auch atmosphärischen Horror zu bieten. Die bedrückende Stimmung gepaart mit Geräuschen aus Nebenräumen und den zig Fotos, die im Haus verteilt sind, sorgen für ein konstant unbehagliches Gefühl.

Knackige Rätsel

Gerade weil sich im Haus immer wieder Dinge ändern, können wir nie sicher sein, verschont zu bleiben, wenn wir einen Weg entlang gehen, den wir eigentlich schon erkundet haben. Und die Rätsel sind im gesamten Haus verteilt - also haben wir keine Wahl. Immer wieder müssen wir Gegenstände suchen und können die Rätsel erst dann lösen.

Teilweise haben es die Rätsel wirklich in sich. Wer bei denen aus Resident Evil schon Probleme hatte, wird sich an MADiSON hin und wieder die Zähne ausbeißen. Manchmal sind die Lösungen extrem gut versteckt oder es scheint so als könnten wir ein Rätsel bereits lösen, nur nur um dann festzustellen, dass doch noch ein Puzzleteil fehlt.

So ging es uns zum Beispiel bei einem Rätsel, in dem man 4 Gemälde in einer bestimmten Reihenfolge aufhängen soll. Auf jedem Gemälde ist hinten das Alter der Person vermerkt, die auf dem Bild zu sehen ist. Wir sollen die Bilder so aufhängen, dass die Zahlen, wenn man sie addiert und subtrahiert 43 ergeben. Die Regeln, nach denen das Rätsel abläuft, sind dabei jedoch so unklar, dass wir fast verzweifelt sind.

Schau dir das Gameplay zu MADiSON an! Vorsicht: Nichts für schwache Nerven...

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Fazit

MADiSON zeigt uns in den ersten Stunden sowohl seine Stärken als auch Schwächen. Die drückende Atmosphäre und unbehaglichen Sounds stellen sicher, dass man sich beim Spielen alles andere als wohl fühlt. Doch genau darum geht es ja bei so einem Spiel: Dir sollte bewusst sein, dass an so gut wie jeder Ecke Jumpscares lauern, was leider den Rätseln etwas im Weg steht. In der Hektik übersieht man doch öfter mal wichtige Gegenstände oder bleibt an Rätseln hängen, die nur sehr kryptisch erklärt werden. Wer Horrorspiele wie P.T., Amnesia und Outlast oder das Puppenhaus in Resident Evil Village mochte, sollte auf jeden Fall einen Blick in MADiSON werfen. 

MADiSON kostet auf Steam 34,99€. Wir haben das Spiel am PC gezockt. MADiSON funktioniert für PS5 Spieler, genauso wie für die PS4, Xbox Series X und S & die Nintendo Switch.

Livestream am 10. August 2022 um 19 Uhr

madison game livestream

Wenn du sehen willst, wie wir das Rätsel doch noch lösen, kannst du bei unserem Livestream am 10. August 2022 ab 19 Uhr auf unserem YouTube Kanal feelGame vorbeischauen, wenn wir uns erneut an Madison versuchen und vielleicht etwas mehr Licht ins Dunkel bringen.

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